LdO-Bundeskulturtagung in Bielefeld

Am 13.05.2023 fand die vom Bundeskulturreferenten/stellv. Bundesvors./stellv. Kreisvors. Gütersloh, Johann Ceglarek, und dem Kulturreferenten der Landsmannschaft der Oberschlesier BV e.V. (LdO), Christoph Labaj, organisierte Bundeskulturtagung in Bielefeld statt. Für die finanzielle Förderung durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat möchte sich die LdO herzlich bedanken.

25 Gäste waren erschienen, um ein vielfältiges Programm zu erleben. Leute von der LdO-NRW, LdO-Gütersloh, LdO-München, LdO-Landshut, vom LdO-Rat, vom Oberschlesischen Blasorchester Ratingen + Gastreferenten waren dabei.

So stieg Ceglarek mit dem Thema „Die berühmten Sportler aus Oberschlesien, Bernhard Kempa (Oppeln) – der beste Handballer aus Oberschlesien aller Zeiten; Ernest Pohl (Ruda O.S.) der Bomber aus Oberschlesien“ ein. Ceglarek, selbst ein begeisterter Fan des Sports, ließ sich die Chance nicht nehmen, dem Publikum in bester Jürgen-Klopp-Manier den sogenannten Kempa-Trick auf dem Flippchart zeichnend zu erklären. Wie er funktioniert, dies lassen Sie sich am besten bei Gelegenheit selbst von ihm sagen.

Wer bei einer Tagung an einen kahlen Raum denkt, der lag hier komplett falsch. Durch den Maler oberschlesischer Abstammung Ulrich Hilber (*1951) aus Fretter wurde er in eine Bildergalerie verwandelt. Ja, Hilber brachte zahlreiche Originale seiner mittlerweile 50-jährigen Tätigkeit mit, machte eine Führung und gab ein ausführliches Interview. Neben seinem Spezialgebiet, der Sakralkunst, beeindruckte er auch mit Landschafts- und Stadtbildern sowie Skizzen, so von der Flucht und Vertreibung der Deutschen 1945 sowie Portraits von Eichendorff und, hört, hört, dem jungen Herbert Hupka MdB (einstiger Vorsitzender der „Landsmannschaft Schlesien“), den er vor Ewigkeiten auf Wallfahrten erlebt hatte. Das Hupka-Bild wurde sogar von jemandem aus unseren Kreisen direkt erworben.

Als Ersatz für die krankheitsbedingt ausgefallene Oberschlesienbeauftragte unserer Landsmannschaft, Sylvia Koziolek-Beier, die direkt aus Strzelce-Opolskie kommen sollte, sprang freundlicherweise der Vorsitzende der „Landsmannschaft Ostpreußen – Kreisgruppe Bielefeld“, Bernhard Scheer ein. Scheer, der Ende der 80er Jahre in Deutschland ein Reiseunternehmen aufgebaut hatte, gab uns einen mit eigenen Bildern gestützten Reisebericht durch Ostpreußen. Begeistert erzählte er darüber, wie offen und freundlich die heutigen Bewohner der einst deutschen Häuser waren, als seine Gruppe einmal spontan am Gartentor schellte, damit seine Passagierin sich das ehemalige Haus ihrer Familie anschauen konnte. Die Leute gaben ihnen sogar ordentlich Äpfel aus eigenem Anbau mit auf den Weg. Auf professionelle Reiseführer hatte Scheer schon lange verzichtet. Historisch waren sie ihm zu einseitig und lieber ließ er seine Fahrgäste nach vorne ans Mikro kommen und von ihren Schicksalen selbst berichten.

Das „Ukrainische Kulturforum Gütersloh e.V.“ kam in Trachten. Die selbst junge Vorsitzende, Oksana Bechka, hatte mit ihren Mitstreitern musikalische Beträge zum Mitsingen und Mitklatschen vorbereitet, und zwar gar nicht im Bereich Volkslieder, sondern Popmusik, deren Ursprünge aus den 1960/70er Jahren das Publikum modern dargeboten leibhaftig kennenlernen durfte.

Passend zum Thema referierte der Kulturreferent der LdO über die gemeinsamen Nationalfarben Oberschlesiens und der Ukraine, die ihren Beginn im 14. Jh. in Oppeln finden. Zugleich war es sein Schwanensang, da er die Landsmannschaft Ende Mai nach drei Jahren verlässt, um sich beruflich weiter zu orientieren.

Auch Artur Panczyk, Vors. LdO- und BdV-Gütersloh, kam zu Wort, wo er von den Aktivitäten seiner Kreisgruppen berichtete. Zum Schluss bedauerte Ceglarek, dass die deutschen Werte, welche unsere Nation geprägt haben, heutzutage immer mehr in den Hintergrund rücken würden.

Die hübsche junge Bielefelder Flötistin, Annette Vogelhuber, intonierte den Glatzer Komponisten Franz Weiß und Georg Philipp Telemann, der eng mit Oberschlesien verbunden war. „Die Storche“ wiederum, ein Gesangsduo um die aus Kirgisien stammende deutsche Sängerin und Gitarristin Ella Deppe und ihren Lebenspartner Martin Schneider, bot Bardenmusik.

Ein äußerst gelungener und dynamischer Auftakt eines neuen Formats der LdO, welches sich hoffentlich zu einem regelmäßigen Vorhaben entwickeln wird. Vielen Dank an alle, die gekommen waren. Glück auf!

Bilder im neuen Tab/Grafik anzeigen für Vollgröße öffnen!

Die Videobeiträge: https://bit.ly/42D9zsN

Text: Christoph Labaj, LdO BV e.V.

Bilder: © LdO BV e.V.

LdO-Bundeskulturtagung in Bielefeld